Lesekompetenz, Lesefreude und Lesekultur gehören zusammen. Seit langem ist in der didaktischen Forschung bekannt: Wer viel liest, liest gut. Wer gut liest, liest gern, wer gern liest, liest viel. (Vgl. Horst Bartnitzky, https://dgls.de/archiv/nur-wer-gerne-liest-liest-auch-viel-von-horst-bartnitzky/)

Die Stärkung der Lesefreude und Lesemotivation ist daher eine der zentralen Aufgaben der Schule. An der GGS Henri–Dunant ist eine förderliche Lesekultur seit jeher fest etabliert und wird fortlaufend in unserem Lesekonzept dokumentiert und weiterentwickelt. Leseförderung und Leseerziehung ziehen sich als roter Faden durch das gesamte Schulleben und bilden einen festen Bestandteil des Unterrichtsalltags.

Vorlesen und feste Lesezeiten im Unterricht
Das Vorlesen bildet einen festen Bestandteil des Unterrichts. Insbesondere im Anfangsunterricht kommt dem Vorlesen eine große Bedeutung zu, denn mittlerweile ist bekannt, dass Kinder, denen vorgelesen wird, auch leichter lesen lernen.Darüber hinaus wird damit auch der Grundstein für eine nachhaltige literarische Bildung gelegt. Die Kinder lernen sowohl aktuelle als auch klassische Kinderliteratur kennen.

Mit dem Schuljahr 2023/2024 kommen außerdem feste Lesezeiten (3 Mal pro Woche, 20 Minuten) hinzu, in der die Kinder selbst lesen. Diese Unterrichtszeiten sind nach Möglichkeit doppelt besetzt, um individuelle Unterstützung zu leisten, aber auch das Lesen in kleinen Gruppen zu ermöglichen.

Klassenbücherei, Leseecken und Bücherschrank
In jeder Klasse der GGS Henri–Dunant gibt es eine Klassenbücherei. Diese enthält je nach Klassenstufe ansprechenden Bilderbücher, spannende Geschichten in verschiedenen Schwierigkeitsstufen und altersgerechten Romane und Sachbücher. Die Kinder können die Bücher in den Lesezeiten während des Unterrichts lesen. Dazu sind in vielen Klassenräumen eigens gemütliche Leseecken eingerichtet. Hier können die Schülerinnen und Schüler sich zurückziehen. Die Bücher können aber auch nach Hause ausgeliehen werden.

Seit dem Schuljahr 2023/2024 gibt es außerdem einen Bücherschrank im Schulflur. Hier spenden Eltern Bücher, die dann zu festgelegten Zeiten entnommen werden können. Die Kinder dürfen die Bücher auch behalten, wenn sie möchten. Das Angebot wird begeistert angenommen, nicht zuletzt, weil hier die Schulleitung als Verantwortliche mit großem Engagement Buchtipps abgibt und während der Ausleihzeiten mit den Kindern ins Gespräch kommt.

Antolin und Teilnahme am Vorlesewettbewerb
Die GGS Henri-Dunant nimmt am Antolin Programm des Westermann Verlags teil. Hier können die Kinder im Internet Fragen zu gelesenen Büchern beantworten, Punkte sammeln und bei entsprechender Punktzahl eine Auszeichnung erhalten. Zudem gibt es ein breites Angebot kindgerecht aufbereiteter Sachtexte zu verschiedenen Themen. Antolin motiviert die Schülerinnen und Schüler mit einem spielerischen Wettbewerbscharakter zum Lesen.

Die Kinder der zweiten Klassen nehmen außerdem am Leselöwen-Wettbewerb teil. Hierbei geht es darum Texte flüssig und ansprechend vorlesen zu können. Auch hier beteiligen sich die Kinder in jedem Jahr wieder höchst motiviert.

Lesementoren und Lesepaten
Die GGS Henri- Dunant kooperiert mit dem Verein „Mentor Leselernhelfer Düsseldorf e.V.“Einmal in der Woche kommt eine ehrenamtliche Mentorin oder ein Mentor in die Schule und unterstützt ein Kind beim Lesen. Die Unterstützung dauert mindestens ein Jahr. Die Lesementorinnen und -mentoren legen großen Wert auf eine persönliche Beziehung zum Kind. Jedes Kind soll in angstfreier und ruhiger Atmosphäre individuell begleitet werden. Das Ziel des Vereins ist es, in den Worten des Vereins, einem Kind dabei zu helfen, Bücher lesen und lieben zu lernen. Mittlerweile arbeiten 10 Lesementorinnen und -mentoren an unserer Schule.

In Planung ist außerdem der Ausbau eines Lesepatensystems in der Schule. In Anlehnung an das ohnehin bestehende Patensystem sollen hierbei Kinder aus den 3. und 4. Klassen Leseanfängerinnen und -anfänger unterstützen.

Kooperation mit der Stadtteilbücherei Wersten
Im Stadtteil Wersten befindet sich eine gut sortierte Bücherei, die sich durch immer wieder neue Aktionen auszeichnet. Die Kinder der GGS Henri–Dunant besuchen ab Jahrgangsstufe 2 die Bücherei mit ihrer Klasse regelmäßig. Bei ihrem ersten Besuch werden sie in die Systematik der Bücherei und die Ausleihbedingungen eingewiesen.

Danach nehmen sie Angebote wie zum Beispiel die Vorstellung einer Märchenerzählerin wahr. Die GGS Henri-Dunant macht außerdem stetig auf Angebote wie die wöchentliche Lesestunde aufmerksam, die die Kinder individuell wahrnehmen können.

Teilnahme am bundesweiten Vorlesetag
In jedem Jahr nimmt die GGS Henri-Dunant jedes Jahr am 3. Freitag im November am bundesweiten Vorlesetag der „Stiftung Lesen“ teil. An diesem Tag kommen Eltern und Helfende aus der Gemeinde in die Schule, um den Kindern in kleinen Gruppen vorzulesen. Die Kinder können vorab aus einem großen Vorleseangebot wählen, was sie gern hören möchten. Zu festgelegten Lesezeiten gehen sie dann in kleinen Gruppen zu den Vorleserinnen und Vorlesern. Dabei wird viel Wert auf eine ansprechende und stimmungsvolle Dekoration in den Vorleseräumen gelegt.

Aber auch in den Klassenräumen wird an diesem Tag zwischen Decken und Kissen nach Herzenslust gelesen, in Büchern gestöbert und über das Gelesene gesprochen. Die Kinder werden hier nicht nur für das Vorlesen begeistert, sondern auch Teil einer großen Gemeinschaft, in der weit über die Grenzen Deutschlands hinaus das Vorlesen als Teil einer lebendigen und verbindenden Lesekultur begriffen wird.

Nutzung digitaler Medien
Die GGS Henri- Dunant ist mit iPads mittlerweile gut ausgestattet, diese werden regelmäßig im Unterricht eingesetzt (s. Medienkonzept der GGS Henri-Dunant).

Die Kinder lernen von Klasse 2 an, am Bildschirm zu lesen und sowohl kursive als auch diskursive Texte sinnentnehmend zu lesen.

Insbesondere Kinder, die aus Elternhäusern kommen, in denen weniger Bücher als vielmehr digitale Medien zum Alltag gehören, werden auf diese Weise noch einmal besonders angesprochen. Sie erhalten ein niedrigschwelliges Leseangebot, das ihren Gewohnheiten entspricht. Sehr oft besitzen die Kinder auch schon ein großes Geschick im Umgang mit dem iPad. Texte werden auf eine ihnen wohlvertraute Weise dargeboten.

Ab Klasse 3 erhalten alle Kinder der GGS Henri-Dunant eine Stunde in der Woche Medienunterricht. Hier lernen sie unter anderem, systematisch Texte im Internet zum Beispiel durch Vergrößern oder Ausblenden von weiterführenden Links entsprechend ihrer Leseintention zu nutzen. Die Kinder werden zudem in allen Fächern, vorrangig aber im Fach Sachunterricht, an die Recherche im Internet herangeführt. Sie lernen, digitale Texte entsprechend ihrer Zielsetzung mittels Suchmaschinen aufzufinden, zu nutzen und auch zu bewerten.

Geplant ist außerdem die verstärkte Einbindung der Plattform LeOn zur Leseförderung in den Unterricht.