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(Richtig) schreiben lernen von der ersten Klasse an - Schreiben und Rechtschreiben an der GGS Henri-Dunant

Die meisten Kindergartenkinder freuen sich auch deshalb so auf die Schule, weil sie endlich lesen und schreiben lernen wollen. Unter den Eltern dagegen herrscht oft Verunsicherung. Stimmt es, dass die Kinder lernen, alles so zu schreiben, wie sie möchten? Etwa: „libe Muta, gip mir di Buta?“ Dazu kommt Verunsicherung aufgrund schlechter Ergebnisse deutscher Schulen im internationalen Vergleich bei den Rechtschreibleistungen. Doch wie sieht der aktuelle Deutschunterricht in der GGS Henri Dunant tatsächlich aus?
Die Klassenlehrerinnen des jetzigen 1. Schuljahres (Frau Groß und Frau Dinh-Nguyen) erklären: „Zunächst lernen die Kinder natürlich die Buchstaben. Dabei schreiben sie sehr schnell auch schon erste Wörter, und sei es nur der eigene Name. Wichtig ist, dass die Kinder lernen, genau hinzuhören und Laute in Buchstaben zu übertragen. Viele Wörter werden dann auch bereits richtig geschrieben, nämlich dann, wenn sie dem alphabetischen Prinzip folgen. Bei „Mama“ zum Beispiel hört man, wie man es schreibt!“
Fast jedenfalls, denn die Großschreibung am Wortanfang hört man natürlich nicht. Hier kommen bereits sehr früh auch Rechtschreibregeln ins Spiel. Abhängig vom individuellen Lernstand des einzelnen Kindes und der Lernsituation werden diese von Anfang an in grundlegender Form angesprochen.


Nach wenigen Wochen kommen dann erste Rechtschreibübungen für alle in der Klasse dazu. So werden die Kinder etwa mit dem Silbenprinzip vertraut und lernen, dass jede Silbe einen „Königsbuchstaben“ (Vokal oder Umlaut) benötigt.
Schreiben und Rechtschreiben sind im Unterricht von Anfang an miteinander verbunden, ohne jedoch die Kinder in ein starres Korsett zu pressen. Die Kinder sollen Freude am Schreiben entwickeln und Schrift als Medium erfahren, sich auszudrücken und zu kommunizieren.
„Im Sachunterricht zum Beispiel hatten wir das Thema „Pinguine“. Dazu haben die Kinder gemalt, gebastelt und natürlich auch gelesen und geschrieben. Wir nutzen fächerübergreifend vielfältige Schreibanlässe“, führen die Lehrerinnen der 1a und 1b weiter aus.
„Mit Beginn des zweiten Halbjahres gibt es dann bei uns auch regelmäßig „Lernwörter“. Dabei greifen wir jetzt natürlich auf den neu entwickelten Grundwortschatz NRW zurück. Sie bilden die Grundlage für einen Wortschatz von etwa 750 Wörtern, den die Kinder am Ende der Klasse 4 dann sicher rechtschreiblich beherrschen.“
Dazu kommen bereits schon in der ersten Klasse auch einfache Rechtschreibstrategien. Die Kinder lernen z. B. Satzanfänge groß zu schreiben. Mit jedem Schuljahr werden die Strategien dann weiter vertieft, damit sich die Kinder richtige Schreibweisen selbstständig erschließen können.
Ohne Übung geht es natürlich nicht. Sinnvolle und kindgerechte Rechtschreibaufgaben, oft in Kombination mit anregenden Illustrationen (wie zum Beispiel Zuordnungsaufgaben) sind daher von Beginn an Bestandteil des Unterrichts, aber auch für die Hausaufgaben und Lernpläne.
Und - gut zu wissen: Die Rechtschreibentwicklung ist in der Grundschule längst nicht vollständig abgeschlossen, sondern wird in den Lehrplänen ausdrücklich auch als Aufgabe der weiterführenden Schulen benannt.
A. C.

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